Algorithmus
Ein Algorithmus ist eine mathematische Formel oder Vorgehensweise zur Lösung eines Problems. Algorithmen geben Handlungsanweisungen vor, die zur Lösung dieses Problems führen sollen.
Bei der Digitalisierung werden Algorithmen z. B. bei der Verarbeitung von Big Data bzw. Smart Data eingesetzt. In der Praxis können große Datenmengen so effektiver und schneller verarbeitet werden. Dadurch können menschliche Arbeitsprozesse ersetzt und Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. z. B. bei Banken und Versicherungen, da Algorithmen Risikoberechnungen und Gewinnkalkulationen durchführen können, wenn sie mit ausreichend großen Datenmengen „gefüttert“ wurden.

Arbeiten 4.0
Mit „Arbeiten 4.0“ wird die Zukunft der Arbeit bezeichnet, die sich aus der durch die Digitalisierung ausgelöste vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) ergeben wird. Der Begriff „Arbeiten 4.0“ knüpft an die aktuelle Diskussion über die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) an, rückt aber die Arbeitsformen und Arbeitsverhältnisse ins Zentrum – nicht nur im industriellen Sektor, sondern in der gesamten Arbeitswelt. „Arbeiten 1.0“ wären in diesem Zusammenhang die Arbeitsformen, die durch die erste industrielle Revolution, nämlich die Erfindung der Dampfmaschine und Elektrizität, ausgelöst wurde. Unsere moderne Arbeitswelt ist hierauf zurückzuführen. Die zweite Revolution war die Erfindung der Fließbandarbeit, die Massenproduktion, aber auch Verfügbarkeit von Waren für Mittelstand und Unterschicht ermöglichte, und auch unser Sozialsystem geht auf diesen industriellen Wandel zurück. Als „Industrie 3.0“ wird rückwirkend die Einführung der Computerisierung im den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bezeichnet. „Arbeiten 4.0“ wird insgesamt vernetzter, digitaler, flexibler und automatisierter sein. Es ist noch völlig offen, wie die Arbeitswelt in 10, 15 Jahren aussehen wird; ein Großteil der Arbeit wird dann von Maschinen und Robotern erledigt werden, menschliches Arbeiten wird neu definiert werden müssen.

App
Der Begriff „App“ leitet sich vom englischen „application“ (=Anwendung) ab. Apps sind Zusatzprogramme bzw. Anwendungssoftware für Smartphones und Tablets, die über Appstores zum Download angeboten werden. Apps nutzen Mobilgeräte als Plattform und bieten von Navigationssystemen über Sprachlernprogramme bis hin zu Übersetzungssoftware oder Barcode-Scanner eine breite Palette von Anwendungen, welche aus Handys tatsächlich Smartphones, d. h. schlaue kleine Begleiter im Alltag machen. Je verbreiteter Apps sind, desto mehr müssen Unternehmen Apps zu ihren Produkten anbieten.

Arbeitsschutz
Im Arbeitsschutzgesetz verankert sind verschiedene Maßnahmen, mit denen Arbeitgeber Arbeitnehmer vor Gefahren und arbeitsbedingten Krankheiten schützen muss. Das deutsche Arbeitsschutzgesetz verpflichtet den Arbeitgeber, seine Mitarbeiter vor Gefahren an Maschinen, Geräten und Anlagen zu schützen und in gefährlichen Arbeitsbereichen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen sowie über Risiken aufklären. Seit 2013 ist das Arbeitsschutzgesetz um den Bereich psychischer Risiken erweitert worden („Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“) und verpflichtet den Arbeitgeber, auch Sorge zu tragen für die Vermeidung psychischer Belastungen. Die Gefährdungsbeurteilung muss u. a. dokumentiert werden und im Falle einer Gefährdung entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Arbeitsverdichtung
Im Zuge der Digitalisierung spricht man von einer zunehmenden „Arbeitsverdichtung“, d. h. einem Zuwachs an Arbeit, die in einer bestimmten Zeiteinheit geleistet wird bzw. geleistet werden muss. Zu den Ursachen von Arbeitsverdichtung können zählen u. a. ein steigender Zeit- und Leistungsdruck aufgrund von Rationalisierungen, Phasen hoher Auslastung im Unternehmen oder geänderten Tätigkeitsabläufen sein. Auch Umstrukturierungen, Stellenabbau, Unterbesetzung o. Ä. führt zu Arbeitsverdichtung und damit einer höheren Belastung für die Arbeitnehmer. Studien zufolge ist die Arbeitsverdichtung in Unternehmen, die eine rendite- oder kennzifferorientierte Leistungssteuerung verwenden (z. B. in Form von zu eng gesetzten Zielvereinbarungen oder Benchmarks) besonders hoch.
Arbeitsverdichtung führt zu einer erhöhten Arbeitsintensität, aber nicht notwendigerweise zu einer Steigerung der Arbeitsproduktivität, im Gegenteil, aufgrund der erhöhten Belastungen möglicherweise eher zu Ausfällen und einem erhöhten Krankenstand. Durch entsprechende Arbeitsgestaltung, Prozessoptimierung, veränderte Infrastruktur oder Unterstützungsprozesse kann der Arbeitsverdichtung entgegengewirkt werden.

Automatisierung
Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung werden immer mehr Arbeiten automatisiert. Dabei werden wiederkehrende Arbeitsabläufe durch Software-Algorithmen ersetzt; d. h. es können Programme geschrieben werden, welche die Arbeitsabläufe steuern und durchführen. Nach DIN V 19233 ist Automatisierung definiert als „Das Ausrüsten einer Einrichtung, so daß sie ganz oder teilweise ohne Mitwirkung des Menschen bestimmungsgemäß arbeitet.“ und kann in seiner Konsequenz dazu führen, dass Unternehmen ihre Fertigungsanlagen so umrüsten, dass die gesamte Produktion selbständig, „unter Ausschluss von humaner Arbeitskraft“ stattfinden kann. Die komplette Automatisierung eines Unternehmens wird als „Automation“ bezeichnet.

Assistenzsysteme/ Tutorensysteme
Als „Digitale Assistenzsysteme“ bezeichnet Funktionen bzw, von Informationen, die einen Nutzer Nutzer – über Displays, mobile Geräte wie Tablets und Smartphones oder über Datenbrillen – bei der Verwendung eines Produkts am Bildschirm unterstützen. Dazu zählen z. B. die Beschriftung von Benutzeroberflächen einer Software, eingeblendete Meldungen (z. B. mit weiterführenden Informationen zu bestimmten verwendeten Worten) oder kontextsensitive Hilfe.
Intelligente Assistenzsysteme können dabei „lernen“ aus den Arbeitsabläufen bzw. der individuellen Software-Verwendung der Nutzer lernen. Auch jenseits der Arbeitswelt werden digitale Assistenzsysteme für Nutzer immer öfter verwendet.

Atypische Beschäftigung
Zu den „atypischen Erwerbsformen“ zählen Teilzeit (mit weniger als 20 Wochenstunden), geringfügige Beschäftigung, befristete Beschäftigung und Zeitarbeit.

Big Data
Big Data, d. h. große Datenmengen oder „Massendaten“, ist einer der großen Trends der Digitalisierung. Laut Definition bezieht sich Big Data auf das Datenvolumen, die Geschwindigkeit, mit der Daten generiert und transferiert werden und die Bandbreite bzw. Übertragungsrate der Datenquellen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird mit Big Data generell das durch die Digitalisierung ermöglichte Aufkommen extrem großer und komplexer Datenmengen bezeichnet, die für Steuerungsprozesse weiterverwendet werden können. Big Data ermöglicht z. B. die Vernetzung und Steuerung verschiedener Geräte in „Smart Homes“ oder „Smart Cities“.

Cloud-Technologien
Mit „Cloud“ (= Wolke“) bezeichnet man Lösungen, bei denen man auf zentral im Internet gespeicherte Daten oder Prozesse zugreifen und diese auch bearbeiten kann kann, ggfs. auch gemeinsam. Cloud-Lösungen helfen dabei, Daten zu teilen (Data Sharing), indem man z. B. im Team von überall auf der Welt auf gemeinsame Daten zugreifen kann. Zunehmend werden auch Cloud-Technologien für Software verwendet. D. h., man installiert Software nicht mehr auf dem eigenen Rechner, sondern greift, z. B. in Form eine Abonnements, auf in der Cloud abgelegte Software zurück.

Co-Working-Space
Arbeiten wird im Zuge der Digitalisierung flexibler und mobiler, das Arbeitsmodell, bei dem man acht Stunden täglich an fünf Tagen in der Woche an einem Arbeitsplatz zubringen muss, hat immer weniger Bestand. Untersuchungen haben inzwischen jedoch gezeigt, dass Home-Working u. a. durch die ständige Erreichbarkeit neben den Vorteilen der freien Zeiteinteilung auch Nachteile mit sich bringt und Home-Worker unter Einsamkeit und Mangel an Kommunikation bzw. Austausch leiden. Zunehmend gibt es deshalb Co-Working-Möglichkeiten in Form von zeitweise gemieteten Arbeitsplätzen, teilweise komplett mit Rechner, Internet und vorhandener Infrastruktur, die zeitweise gemietet werden können.

Crowdfunding
Der Begriff „Crowdfunding“ kommt von Crowd = Menge und Funding = Finanzierung und bezeichnet die Möglichkeit, z. B. künstlerische, soziale oder ökologische Projekte zu finanzieren bzw. finanzieren zu lassen. Die Crowd nimmt gewissermaßen die Rolle eines Investors ein und ermöglicht Projekte zu finanzieren, die sie selbst gerne verwirklicht sieht. Crowd-Funding-Plattformen stellen die Projekte vor sowie den Finanzierungsbedarf. Wenn genügend Menschen mitmachen, werden die Projekte realisiert. Crowdfunding ist einer der Motoren für Innovation und Disruption und ermöglicht Geschäftsmodelle und technischen Fortschritt auch mit sehr wenig Eigenmitteln – wenn die Idee überzeugt.

Crowdsourcing
Das Wort „Crowdsourcing“ ist von Outsourcing abgeleitet, d. h. einer Arbeitsform bzw. Geschäftsmodell, bei dem bisher intern ausgeführte Arbeiten oder Aufgabenbereiche an externe Dienstleister oder Produzenten abgegeben werden. Crowdsourcing kann wettbewerbsorientiert durchgeführt werden, bezeichnet aber häufiger kollaborativ und unentgeltlich durchgeführte Arbeiten. Wikipedia ist ein häufig verwendetes Beispiel um aufzuzeigen, wie eine „Crowd“ (= Gruppe, Menge) als „Source“ (= Quelle) interaktiv Leistung zu erbringen und das kollektive Wissen einzubringen bereit ist.

Crowdworking
Mit „Crowdworking“ bezeichnet man eine Arbeitsform, in der Aufträge oder Teile von Aufträgen an so genannte „Crowdworker“ vergeben werden. Dies können interne Aufträge sein („internernes Crowdworking“), aber auch die organisierte Zusammenarbeit externer Beschäftigter. Digitale Plattformen bilden Schnittstellen zwischen Auftraggebern und Crowdworkern („externes Crowdworking“), die teilweise weltweit verstreut sind und z. B. über eine Cloud gemeinsam auf die auftragsrelevanten Daten zugreifen und diese bearbeiten können.

Cyber
ist eine vom englischen Begriff „cybernetics“ (= Kybernetik) abgeleiteter Begriff. Kybernetik ist die Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen, d. h. also, die Steuerung komplexer menschlicher und maschineller Systeme. Ein Beispiel für kybernetische Steuerung ist ein Thermostat, dessen Regler die Temperatur automatisch vom Istwert auf den vorher eingestellten Sollwert regulieren soll.

Cyber-physische Systeme
Die Digitalisierung ermöglicht es, große Datenmengen zu generieren und zu steuern. Als Cyber-physische Systeme bezeichnet man Systeme bzw. größere Einheiten, die aus miteinander vernetzten Geräten oder Maschinen bestehen. Über Sensoren übermitteln die einzelnen Geräte Daten an eine zentrale Stelle, z. B. über Messwerte, Zustand, Funktion oder Prozessfortschritt, bei mobilen Geräten auch über den Standort. Die eintreffenden Daten werden ausgewertet und verarbeitet und fließen in die weitere Steuerung des Gesamtsystems ein. Diese Form vernetzter Steuerung ermöglicht es, dass Fertigungs- und Logistik-Prozesse weitgehend automatisiert und autonomisiert werden können.

Data as a service
Data as a Service (DaaS) ist eine Vorgehensweise, bei der Daten und Informationen (z. B. Beispiel Text-, Bild-, Sound- und Videodateien) über ein Netzwerk bzw. das Internet Kunden zur Verfügung gestellt werden. D. h., externe Anbieter liefern und verteilen fertig aufbereitete Daten oder Informationen zu gewünschten Themen. Ein Beispiel wäre, dass Sensoren Wetterdaten- oder Umweltmessungen durchführen und die Daten zur weiteren Verarbeitung oder Publizierung an Kunden liefern.

Data-Mining
Der Begriff „mining“ stammt aus dem Bergbau und bedeutet „Förderung“, also z. B. der Abbau von Kohle. Auf Daten übertragen bezeichnet man mit Data-Mining die gezielte Gewinnung umfangreicher Datenmengen vor dem Hintergrund, aus deren Analyse neue Wissen zu gewinnen bzw. Anwendungsmöglichkeiten zu entwickeln. Daten werden als „das neue Öl“ oder „das neue Gold“ bezeichnet, da man Daten in Werte verwandeln kann.

Demokratische Unternehmen
Im Zuge der Digitalen Transformation, aber auch des zunehmenden Wettbewerbs um qualifizierte Arbeitnehmer entwickeln sich zunehmend neue Formen der Unternehmens- und Führungsstruktur. Die Zukunft wird mehr von „horizontalen“ statt hierarchischen Strukturen geprägt sein, d. h. Führung auf Augenhöhe und mit Partizipation. Eine der möglichen Umsetzungen dieses Ansatzes ist die „demokratische Teilhabe“ bzw. das „demokratische Unternehmen“, bei der die Beschäftigten, über die betriebliche Mitbestimmung hinaus, an Arbeitsorganisation oder an strategischen Planungen beteiligt sind.

Design Thinking
Design Thinking ist ein Ansatz, mit dem Innovation vorangetrieben werden soll. Abgeleitet von der Vorgehensweise, mit der Designer – oft im Team und interdisziplinär – durch Beobachtung, Brainstorming, Ideenfindung und Austausch – neue Ansätze und Lösungen zu finden versuchen, basiert Design Thinking auf einem gemeinschaftlichen, Fachbereich-übergreifenden Ansatz für Problemlösung oder Innovation, der in einem freien, kreativitätsfördernden Umfeld stattfinden sollte. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu finden, die stark auf die Motivation und Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet sind.

Dienstleistungen on demand
„On demand“ bedeutet „auf Nachfrage“. Books on demand sind z. B. Bücher, die – oft im Eigenverlag aufgelegt – erst dann produziert werden, wenn eine Bestellung eingetroffen ist. Durch die Digitalisierung sind zunenmend Dienstleistungen on demand möglich, man spricht auch bereits von einer „On demand-Ökonomie“. Über digitale Plattformen werden Auftraggeber und mögliche Anbieter in Kontakt miteinander gebracht; Dienstleistungen on demand sind schneller, flexibler und meist kostengünstiger, als wenn die Dienstleistung mit eigenen Angestellten erbracht werden würden.

Digitalisierung
Der Begriff „Digitalisierung“ ist missverständlich, da eigentlich zwei verschiedene Ebenen damit beschrieben werden.
Einerseits ist Digitalisierung die Umwandlung analoger Informationen in digitale Daten, z. B. das Einscannen von Akten oder Büchern/ Bibliotheken auf Datenträger oder andere Formen digitaler Speicherung, oder auch der Transfer von Schallplatte in Sounddatei. Digitale Daten sind leichter verfügbar, benötigen weniger physischen Platz und können leichter verbreitet und verarbeitet werden, deshalb wird sich der Prozess der Digitalisierung immer weiter ausweiten.
Durch die zunehmende Verwendung digitaler Geräte verändern sich jedoch auch Prozesse, Produkte, Ereignisse, Kommunikation oder Interaktion. Die Digitalisierung (eigentlich also: die Folgen der Digitalisierung) ist dabei, alle Lebensbereiche zu erfassen und bedarf daher einer umfassenden Anpassung in Industrie, Fertigung, Dienstleistung etc. Deshalb spricht man auch von „Digitalem Wandel“ bzw. „Digitaler Transformation“.

Digitale Agenda
Die Bundesregierung hat mit der „Digitalen Agenda“ einen Maßnahmenkatalog zusammengestellt, um die politisch-rechtlichen Grundlagen für den digitalen Wandel am Standort Deutschland zu schaffen. Ziel dabei ist, die Digitalisierung in Gesellschaft und Wirtschaft zu verankern. Die Maßnahmen zielen dabei ab auf Zugang und Teilhabe (Internet, Medien- und Technologiekompetenz) und auf die Themen Wachstum und Beschäftigung (Digitale Wertschöpfung und Vernetzung). Ein weiterer Schwerpunkt der Digitalen Agenda sind Vertrauen und Sicherheit.

Digitale Kluft
Je mehr die Digitalisierung unser Leben bestimmen wird, desto größer werden die Unterschiede zwischen den Menschen, die Zugang und Affinität zur digitalen Welt haben und denjenigen, die mangels Zugang, Wissen oder Neigung, die digitalen Möglichkeiten und Angebote nicht nutzen. Man spricht dann von einer „digitalen Kluft“, die sich zwischen der digitalen und der nichtdigitalen Welt auftut.

Digital Natives
Als „Digital Natives“ bezeichnet man die Generation, die mit digitalen Geräten aufgewachsen sind und die deshalb digitale Möglichkeiten selbstverständlicher nutzen als andere Generationen. Die Digital Natives sind eine wichtige Zielgruppe für Marketing 4.0, also auf digitale Kanäle und Geräte ausgerichtetes Marketing; sie sind aber auch als Arbeitskräfte sehr gefragt, denn im Zuge der Digitalisierung werden viele Arbeitsplätze wegfallen, aber neue entstehen (z. B. im Bereich Maschinen- bzw. Computertraining oder Neurolinguistik), für die qualifizierte Fachkräfte benötigt werden, die wie die Digital Natives einen selbstverständlichen Umgang mit Digitalem haben.

Digitale Nomaden
Durch die Digitalisierung gibt es immer mehr Möglichkeiten, seinen Job überall auf der Welt zu erledigen. „Digitale Nomaden“ machen daraus eine Lebensweise. Sie arbeiten noch meist in Bereichen, die mit Reisen zu tun haben, d. h., sie leben z. B. von Reiseberichterstattungen auf Blogs oder social media-Kanälen. In Zukunft werden Unternehmen aber immer mehr Freiheiten bezüglich Arbeitszeit und Anwesenheit ermöglichen, d. h. viele Jobs können von unterwegs oder irgendwo auf der Welt erledigt werden.

Digital Storytelling
Mit „Digitalem Storytelling“ (= Geschichtenerzählen) bezeichnet man das Erzählen und Verbreiten von Themen und Informationen in Form einer Geschichte mithilfe digitaler Mittel wie Bild, Video und/ oder Audio. Dazu zählen auch z. B. Podcasts oder E-Learningkurse, die auf Geschichten aufgebaut sind. Im Zuge der Digitalisierung haben viele Menschen die Befürchtung, dass die Welt abstrakter, distanzierter und kälter wird. Geschichten sind daher (und waren es schon immer) ein gutes Mittel, um Nähe zu erzeugen und Menschen zu erreichen. Immer mehr commercials oder Musikvideos werden z. B. als Kurzfilme erzählt und verpacken die eigentliche Werbebotschaft in einer Geschichte, die bei den Konsumenten viel besser ankommt.

Digitaler Wandel/ Digitale Transformation
Die Digitalisierung wird innerhalb weniger Jahre weiter reichende Folgen für unsere Arbeitswelt, die Gesellschaft und unsere Lebensweise haben als der technologische Fortschritt der letzten Jahrzehnte. Sie wird alle Branchen und alle Lebensbereiche betreffen. Um die Auswirkungen der globalen Technologisierung und Digitalisierung zu beschreiben, verwendet man den Begriff des „Digitalen Wandels“. Er greift aber nicht weit genug, denn die Folgen werden nicht nur ein Wandel bzw. Veränderung sein, sondern eine komplette Umgestaltung unseres Lebens. Deshalb ist der Begriff „Digitale Transformation“ treffender.

Disruption
Im Englischen bedeutet „disruption“ Störung oder Zerstörung. Im Zusammenhang mit der Digitalisierung wird der Begriff häufig angeführt, denn digitale Innovationen ermöglichen es, quasi über Nacht und mit minimalen finanziellen Mitteln neue Produkte oder Geschäftsmodelle auf den Markt zu bringen, die selbst Marktführer bedrohen – oder eben zerstören. Ein Merkmal der Disruption ist auch, dass diese Prozesse auch aus völlig unerwarteten, d. h. branchenfremden Ecken, kommen können.
Beispiele sind z. B. Sony oder Nokia, die einst Marktführer waren, aber von den technologischen Entwicklungen der Konkurrenz überholt wurden. Auch im Dienstleistungsbereich kann Disruption die Marktlage komplett verändern. Hier ist Airbnb ein gutes Beispiel, das nur mit einer digitalen Plattform – ohne eine einzige Immobilie zu besitzen – weltweit zu einem der größten Anbieter für Übernachtungsmöglichkeiten wurde. Disruption entsteht dann, wenn ein (digitales) Geschäftsmodell Kunden ein besseres, kostengünstigeres, individuelleres, schnelleres oder sonstwie besseres Produkt anbieten kann. Disruption kann daher eine Bedrohung oder auch eine große Chance sein.

Disruptive Geschäftsmodelle
Verdrängung etablierter Geschäftsmodelle durch neue, digitale Alternativen. Aus einem Nischenprodukt entwickelt sich ein Standard, der die Umstrukturierung und Neuausrichtung einer ganzen Branche zufolge haben kann. Beispiel hierfür sind Modelle, die physische Aktivitäten vermehrt in das Internet verlagern, wie Online-Shopping-Portale.

Drohnen
Drohnen oder „Unmanned Aerial Vehicles“ (UAV) sind autonom oder ferngesteuert fliegende unbemannte Luftfahrzeuge, die meist mit einem senkrecht ausgerichteten Propellerantrieb betrieben werden. Im Augenblick werden Drohnen meist verwendet, um Luftaufnahmen zu machen, aber es laufen bereits Tests mit Cargo-Drohnen, um Pakete ausliefern zu lassen. Es werden auch Technologien erforscht, mit denen man anstelle von Taxis Menschen befördern könnte, was besonders in Ballungsgebieten von Vorteil wäre, wo die Straßen oft verstopft sind und Drohnen erheblich schneller Menschen transportieren könnten.

E-Health
Die Digitalisierung bringt auch im Gesundheitsbereich neue Möglicheiten mit sich, die unter dem Begriff „E-Health“ zusammengefasst werden. Diese Möglichkeiten reichen von einem vernetzten und vereinfachten Datenaustausch (Elektronische Patientenkarte), medizinischen Diagnoseverfahren (Expertensysteme sind bereits in vielen Bereichen in der Lage, ebenso exakte Diagnosen zu stellen wie Ärzte), der Überwachung der eigenen Gesundheit (durch Apps, mit denen man z. B, den Blutdruck, die Herzratenvariabilität, die Trainingsleistung etc. messen, dokumentieren und/ oder analysieren kann) oder Online-Portalen mit Gesundheitsinformationen oder Online-Sprechstunden bzw. Notfallservice.

E-Waste
In dem Maße, in dem die Welt digitaler wird, erzeugt sie mehr Elektroschrott, auch „E-Waste“ genannt. Alte Handys oder Computer, aber auch z. B. Fernseher oder Kühlschränke landen immer schneller auf dem Müll. In Entwicklungsländern hat sich eine ganze „Industrie“ entwickelt, die den Elektroschrott „recycelt“, was meist bedeutet, dass mit primitivsten Mitteln Altgeräte aufgebrochen und alles an Wert ausgebaut wird. Auf diesem Wege gelangen jedoch auch alle in der Elektronik enthalten Schadstoffe in die Umwelt; in China und Afrika sind ganze Landstriche verseucht und deren Bewohner vergiftet, da für sie keinerlei Schutzmaßnahmen beim Recycling und der Entsorgung von Giftstoffen getroffen werden.

Ende der Arbeit
Eine der Thesen zur Digitalisierung ist, dass sie das „Ende der Arbeit“ zur Folge haben wird. Einer Studie der Ing-DIBA zufolge werden in Deutschland bis ca. 2030 oder 2040 ca. 59% aller sozialversicherungspflichtigen Jobs wegrationalisiert werden, d. h., ca. 18 Millionen Arbeitsplätze. Bereits in der Vergangenheit sind Berufe durch technische bzw. disruptive Erneuerungen verschwunden: z. B. Droschkenkutscher, Wasserträger, Schriftsetzer etc. Es wird argumentiert, dass parallel zum Verlust von Jobs immer auch neue entstanden sind. Die Digitalisierung bringt aber schnellere und weit reichendere Umwälzungen mit sich als der bisherige Fortschritt. Deshalb werden bereits „Robotersteuern“ und ähnliche Modelle diskutiert, die im Falle einer weitgehenden Automatisierung greifen sollen – die in der Praxis bereits in vielen Branchen (Banken, Versicherungen etc.) stattfindet. Das Ende der Arbeit könnte jedoch auch neue Chancen bringen, z. B. dass sich mehr Menschen für ökologische oder soziale Projekte einbringen könnten.

Entgrenzung
Unter „Entgrenzung“ versteht man im Zusammenhang mit der Digitalisierung, dass durch die Möglichkeiten der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien räumliche, zeitliche und organisatorische Grenzen bisheriger Arbeitsstrukturen wegfallen könnten, wie sie bisher  mit festen Arbeitszeiten und Arbeitsorten existieren und das Arbeitsleben bestimmen.

Familienarbeitszeit
Im Zuge der Digitalisierung, aber auch des Wettbewerbs um qualifizierte Fachkräfte, entstehen neue Arbeitsformen und -modelle. Unter „Familienarbeitszeit“ versteht man ein Modell der partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbsarbeit und familiärer Arbeit statt des bisher immer noch vorherrschenden klassischen Rollenmodells, bei dem letztlich Frauen meist den Großteil der häuslichen Arbeit und der Kinderbetreuung leisten. Um das Modell der Familienarbeit zu unterstützen, werden unterschiedliche Modelle einer staatlichen Lohnersatzleistung diskutiert, die Anreize dafür setzen sollen dass beide Elternteile und Alleinerziehende innerhalb einer bestimmten Anzahl von Wochenstundenkorridors ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen.

Freiangestellte
Als „Freiangestellte“ bezeichnet man fest bei einem Unternehmen angestellte Mitarbeiter, die jedoch frei über ihre Arbeitszeit und -ort entscheiden können, z. B. in Form von mobilem Arbeiten oder Teamarbeit.

Generation Y
Als „Generation Y“ (wie „why“ = warum ausgesprochen) – bezeichnet man Menschen, die zwischen 1985 und 2000 geborene sind und die jetzt oder in den kommenden Jahren ihre Erwerbstätigkeit beginnen. Man sagt, dass der Generation Y die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit sowie die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben bzw. Familie deutlich wichtiger sind als älteren Generationen. Studien haben ergeben, dass für diese „Generation“ z. B. nicht mehr allein die Höhe des Gehalts ausschlaggebend dafür ist, einen Job anzunehmen, sondern dass Werte, Ökologie, Wertschätzung und eben die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit stärkere Einflussfaktoren sind. Dies zwingt Unternehmen zunehmend zum Umdenken bzw. zu einer Veränderung ihres Leitbilds, um als Arbeitgeber attraktiv zu erscheinen („Employer Branding“).

Gamification
Einerseits der menschlichen Natur, andererseits der weit verbreiteten Vorliebe für Computerspiele entsprechend, können Menschen durch spielerische Aufgaben oder Herausforderungen zu Leistungserbringung motiviert werden. Man spricht von „Gamifikation“, wenn Elemente wie z. B. spielerische Herangehensweise, aber auch kleine Siege oder Gewinne auf andere Bereiche oder Tätigkeiten übertragen und so Anreize gegeben werden, etwas zu tun. Beispiele sind u. a. Bonussysteme für Vielflieger oder Treueprogramme mit Rabattpunkten für Kunden, Bewertungssysteme für Häufigkeit von Forumsbeiträgen oder Rezensionen in Kundenportalen oder Fitness-Apps, bei der Tagesziele erreicht oder Punkte gesammelt werden sollen.